Erinnerung an die diamantene Konfirmation in
Reetz
Gemeindefest in
Wiesenburg
Mehr gibt es unter
Veranstaltungen
Hubertusmesse 2022 in
Zipsdorf
Stop – keinen Schritt weiter
Diesen Satz hört man oft. Viele haben die rote Kelle oder das rote Licht
bereits bei einer Verkehrskontrolle erlebt. Dann ist man am Überlegen –
was habe ich falsch gemacht. Und der Satz ist aktueller denn je. So kam
er immer wieder in der Predigt von Pfarrer Stephan Schönfeld zur
Hubertusmesse in Zipsdorf bei Reetz vor, welchen die Jagdhornbläser aus
Reetz begleiteten. Denn ein Stop hatte schon Gott verhängt, wie wir aus
der Bibel wissen. Er war erbost über das Verhalten der Menschen, die er
geschaffen hatte. Sie bekriegten sich gegenseitig, stahlen, logen und
lebten nicht mehr mit der Natur im Einklang. Was dann passierte, ist
allgemein, auch Nichtgläubigen, bekannt. Eine große Flut vernichtete
alles Leben auf der Erde. Mit Ausnahme von Noah und seiner Familie.
Diese hatte Gott als würdig erachtet, ein neues Menschengeschlecht zu
gründen. Dazu musste Noah eine Arche bauen, von jedem Tier ein Pärchen
mit auf das Schiff nehmen und 40 Tage darin ausharren. Ob die Geschichte
wahr ist, oder nicht, lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen. Auch
nicht, ob die Menschheit daraus gelernt hat. Im Moment ist eher das
Gegenteil der Fall. Wir beuten unseren Planeten aus und verursachen eine
weltweite Klimakrise. Auch jetzt kann man sagen: Stop – keinen Schritt
weiter. Denn Gott, so Pfarrer Schönfeld, hat uns diesen Planeten
geschenkt, um ihn für zukünftige Generationen zu bewahren.
Ob
der heilige Hubertus es damals auch so empfunden hat? Stop – keinen
Schritt weiter? Seine Legende zählt wohl zu den berühmtesten überhaupt.
So geschah es, dass er auf der
Jagd einen weißen Hirsch sah. Zur Verwunderung des leidenschaftlichen
Jägers blieb der Hirsch ruhig vor ihm stehen. Schon hatte er den Bogen
gespannt, um ihn zu erlegen, da erblickte er zwischen den Geweihstangen
des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Betroffen sank Hubertus in die Knie.
Jetzt vernahm er eine Stimme, die ihn mahnte, über den Dingen dieser
Welt das ewige Leben nicht zu vergessen. Diese Erscheinung beeindruckte
Hubertus derart, dass er sich mit ganzer Seele Gott zuwandte. Er verließ
den Hof, verzichtete auf seine Ämter, verschenkte sein Vermögen an die
Armen und zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück, wo er eine
Zeitlang als Einsiedler lebte. Dann begab er sich zu Bischof Lambert von
Maastricht, der den Verwandelten belehrte und zum Priester weihte. Mit
dem Tod des Bischofs wurde er dessen Nachfolger. Als Hubertus sich
heftig wehrte, die Würde anzunehmen, erschien ein Engel vom Himmel, der
ihn die bischöfliche Stola umlegte, worauf er, den Willen Gottes
erkennend, sich fügte. Mit dieser himmlischen Stola konnte er später
als Bischof viele heilen. Der Geweihte zog nach Maastricht zurück, um
sein ihm von Gott auferlegtes Amt zu übernehmen. Er waltete als Bischof
viele Jahre lang zum Segen des Landes und missionierte vor allem in
seinem früheren Jagdgebiet unter großer Mühsal und Anstrengung, denn
dort waren zu dieser Zeit die heidnischen Bräuche noch fest verwurzelt.
Die Reliquien des heiligen Lambert übertrug er in ein wunderschönes
Gotteshaus, das er ihm zu Ehren hatte erbauen lassen. Hubertus verlegte
721 seinen Bischofssitz von Maastricht an diesen Ort, der später den
Namen Lüttich erhielt und sich zu einer reichen Stadt entwickelte. Im
Jahre 727 holte Gott den rastlosen Missionar viel zu früh zu sich.
Am 3. November wird des heiligen Hubertus
mit Gottesdiensten gedacht. In Zipsdorf findet er immer im Freien unter
einer alten, unter Naturschutz stehenden, Eiche statt. In diesem Jahr
war sie besonders gut besucht, fast 80 Gäste waren gekommen. Das hatte
auch die Organisatoren überrascht, so dass die Erbsensuppe, die es
traditionell für alle Teilnehmer des Gottesdienstes gibt, eingeteilt
werden musste. Aber hungern musste niemand, denn es gab zusätzlich
Schmalzstullen, Kuchen und Kaffee. Dafür allen Helfern ein großes
Dankeschön.
Laras Zeitreise und die Wiesenburger Kirche
Film als Kinderkirchenführung
Zu
einer Zeitreise durch 800 Jahre Wiesenburger Kirche machten sich
Schülerinnen und Schüler auf, um sich und andere diese Kirche in einer
besonderen Art der Kirchenführung näherzubringen. Ein Mädchen namens
Lara gerät durch eine Zeitreisenpforte in die Vergangenheit und begegnet
dabei Menschen aus früheren Jahrhunderten, wie den Steimetzen aus der
Zeit des Kirchbaus, einem Bauernpaar, das ein Kind taufen lassen möchte,
einem Burgherren, der ihr den Altar erklärt und dem Organisten an der
Orgel und anderen mehr. Dazwischen gerät sie noch in Schwierigkeiten und
muss sich verstecken, kommt dann aber mit vielen neuen Erkenntnissen
zurück in ihre Zeit.
Das Projekt ist eine Kooperation der Kirchengemeinde mit der Grundschule
„Am Schlosspark“ Finanziell wurde es ermöglicht durch die Unterstützung
von LandGut 2021 vom Kulturbüro der EKD unter maßgeblicher Förderung von
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) über
das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE). Der Film wurde von
Mal’s Scheune Studio Wiesenburg aufgenommen und bearbeitet.
Der Film ist unter folgendem Link zu sehen:
https://youtu.be/Pp4Ty5u66kU
Heilig Abend in Reetz
Der Gang in die Kirche ist für viele am Heiligen
Abend zur Tradition geworden. In vielen Kirchen gibt es auch ein
Krippenspiel, wie auch in Reetz. In wochenlanger Vorbereitung hatte
Christina Zesche gemeinsam mit den Kindern des Ortes geübt, bis alles
saß. Natürlich wurde die Weihnachtsgeschichte ein bisschen der modernen
Zeit angepasst. Aufgeregt warteten die Kinder auf das Läuten der Glocke,
um endlich beginnen zu können. Die Kirche war gut besucht und Christina
Zesche verstand es, die Anwesenden mit einzubinden. So war ihre Predigt
für jedermann verständlich und die bekannten Lieder taten ein Übriges zu
einem gelungenen Gottesdienst. Nur die Orgel wollte teilweise mal wieder
nicht so, wie die Organistin. Es sind also noch nicht alle
Kinderkrankheiten nach der großen Reparatur beseitigt.
Seit zwanzig Jahren Gottesdienste in unseren Gemeinden
Ein Gespräch mit Ulrike Petermann
Seit
zwanzig Jahren hält Ulrike Petermann Gottesdienste in den Kirchen
unseres Pfarrbereiches, regelmäßig einmal im Monat, in den Vakanzeiten
war es auch erheblich öfter.
Ulrike Petermann studierte Evangelische Theologie in Halle und Leipzig
und leitet seit einigen Jahren die Stabsstelle Unternehmenskommunikation
der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg, einer diakonischen
Komplexeinrichtung. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in
Halle.
Pfr.
Schönfeld im Gespräch mit Ulrike Petermann:
Wie kam es, dass Sie hier begannen Gottesdienste zu halten?
Zu
Beginn meines Theologiestudiums habe ich in Leipzig begonnen in meiner
damaligen Kirchgemeinde hin und wieder einen Gottesdienst zu vertreten.
Pfarrer Jürgen Kautz aus Reetz kannte ich da schon durch meine Mitarbeit
bei den Reetzer Kirchenwochen. Er erklärte mir damals, dass es gerade
für angehende Pfarrer wichtig sei, selbst regelmäßig Gottesdienste zu
halten. Er meinte, es braucht Übung dafür. Gerade zu Beginn hat er mich
mit seinen praktischen Hinweisen unterstützt. Das hat mir sehr geholfen.
Gab es besondere Gottesdienste, an die Sie sich erinnern?
Oh
ja, ein Gottesdienst zum Parkfest in Wiesenburg ist mir noch gut in
Erinnerung, wie auch ein Gottesdienst mit der Reetzer Gemeinde unter
freiem Himmel im anliegenden Wald.
Sehr
einprägsam waren auch Gottesdienste zu Heilig Abend in Reppinichen, mit
dem Chor. Da war die kleine Kirche wirklich bis unters Dach gefüllt mit
Stimmen. Das war schon sehr kraftvoll und einprägsam.
Aber
eigentlich gibt es da eine Reihe von Gottesdiensten, die, je nach
Gemeinde und Kirche, eine bestimmte Stimmung in mir wachrufen. Eine
Gemeinde zum Beispiel ist sehr offen und ich muss aufpassen, dass wir
pünktlich mit dem Gottesdienst beginnen, weil wir so intensiv im
Gespräch sind. In einem anderen Ort sitzen die Gottesdienstbesucher
schon immer in den Bänken und sind startklar. Sie kommen zusammen zur
Kirche und bilden eine miteinander vertraute Gemeinschaft, die dann mich
geschlossen begrüßt. Ein schönes Gefühl.
Und
natürlich erinnere ich mich an Wege zu den Gottesdiensten, als ich
mehrere Gottesdienste pro Sonntag gehalten habe. Da waren verschneite
Wege oder sehr neblige Wege. Auch vermutlich verbotene Wege,
Abkürzungen, irgendwo durch den schönen Wald hier in der Gegend. Da
haben mich manches Mal die Orgelspieler gelotst, die ich im Auto
mitgenommen habe von Gottesdienst zu Gottesdienst. Ich kann also sagen,
spannend war es auch.
Was wünschen Sie der Kirchengemeinde?
Ich
arbeite in einer diakonischen Einrichtung. Auch hier erlebe ich in den
letzten Jahren zunehmend die Notwendigkeit zur Veränderung und die
Gespräche und Gedanken dazu. Was ist gut, was passt auch einfach nicht
zu uns? Ich wünsche der Kirchgemeinde die erforderliche Kraft mit den
Veränderungen in unserer Kirche und Gesellschaft umzugehen und auch
denen in der Gemeinde. Dazu gehört sicher auch Mut und Offenheit und es
braucht Vertrauen. Ein Lied, was ich sehr gern singe, ist das Lied
Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist . Die Melodie dazu
ist über 500 Jahre alt, die Verse dazu wurden 1989, wenige Wochen
vor der Maueröffnung, von Klaus Peter Hertzsch geschrieben. Eine alte
Melodie und ein neuer Text, der Aufbruchstimmung aufgreift:
Vertraut den neuen Wegen
und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen
für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten
das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten,
wo er uns will und braucht.
Ich
wünsche uns Aufbruchstimmung, weil ich erlebt habe, dass sich nur dann
wirklich Veränderung gestalten lässt. Und dass Gott möchte, dass wir
gestalten, daran glaube ich.
Von unseren
Kirchgebäuden
Erneuerung der Kirchhofmauer in Wiesenburg
Die Erneuerung der
Kirchhofmauer in Wiesenburg konnte im Herbst durchgeführt werden. Die
Schäden an der Feldsteinmauer, an der seit ihrer Errichtung vor nun bald
hundert Jahren nichts getan wurde, waren vor allem in Bereich der Fugen
und der Abdeckung. An einer Stelle musste auch ein sehr großer Riss mit
neuen Feldsteinen ausgefüllt werden.
Die Kosten beliefen sich
auf 13.540 € und wurden etwa zur Hälfte durch Spenden gedeckt. Einen
Dank noch einmal an dieser Stelle für alle Spender.
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Martinstag in Reetz
Der Martinstag fand in
diesem Jahr wieder in Reetz statt. Nach dem Martinsanspiel von Kindern
mit Orff’schen Instrumenten begab sich der Laternenumzug mit Martin auf
dem Pferd zu den Klängen des Jugendblasorchesters durch den Ort zum
Pfarrhaus. Dort fand der Abschluss beim Martinfeuer, Würstchen und
Kinderpunsch statt.
8. Lutherfest in Wiesenburg
Eine kleine Zeitreise in
das Mittelalter konnten die Gäste des nunmehr 8. Lutherfestes in
Wiesenburg erleben. Auf dem Goetheplatz ertönte mittelalterliche Musik,
die Tanzgruppe „Flämarium“ trat mit entsprechenden Kostümen auf, auch
die Kinder hatten ihren Spaß an den Tänzen, die Flötengruppe aus Bad
Belzig spielte auf.
Letztere hatte auch
ungewöhnliche Instrumente dabei, wie den Großbass. Diesen spielt Saskia
Rüdiger aus Bad Belzig. Sie spielt seit mehr als 10 Jahren Blockflöte.
Bei ihrer Flötenlehrerin Martina Thiele stand das große Instrument immer
im Probenraum und weckte ihr Interesse. Das wollte sie unbedingt
spielen. Anfangs waren die Finger noch zu klein, um alle Löcher der
großen Flöte zu erreichen, aber irgendwann war es dann soweit. Nun
bereichert das Instrument die Auftritte der Flötengruppe.
Viele Wiesenburger
Einwohner beteiligten sich mit Ständen am Lutherfest. So gab es
Zuckerwatte, Crêpes und natürlich Kaffee und Kuchen. Der Kuchen war in
Windeseile alle und auch Kaffe musste mehrmals nachgekocht werden. Die
Erlöse aus den Verkäufen kommen Projekten in der Kirchengemeinde zugute.
Auch die Wabe gGmbH Ambulante Dienste, ansässig in Wiesenburg, hatte
einen kleinen Stand aufgebaut. Dort konnte Produkte erworben werden, die
während der Beschäftigungen angefertigt wurden. Neben Keramikartikeln
fanden viele Interesse an den Vogelhäuschen in den verschiedensten
Größen. Michael Köhler ist verantwortlich für die Kreativwerkstatt und
die Tagesstruktur. Er überlegt sich ständig etwas Neues. Auch
Extrawünsche werden gern erfüllt, wie zum Beispiel die Anfertigung eines
Insektenhotels. Damit sich die Bürger ein Bild davon machen können, was
in der Betreuung los ist, wird am 13. Dezember ab 13 Uhr zu einem Tag
der offenen Tür mit kleinem Adventsbasar eingeladen.
Auf dem Platz
waren besonders die Kinder begeistert vom Kinderkarussell. Zur damaligen
Zeit musste der Schausteller noch richtig Muskeln haben, denn das Gerät
wird mit einem Schwungrad betrieben.
Die Jongliergruppe
tanzte mit bunten Bändern, viele Gäste beteiligten sich ganz spontan und
versuchten, sich nicht zu verheddern. Einer der Höhepunkte war der
Auftritte von Ralf dem Raben, bekannt durch die Mittelaltergruppe „Die
Rabenbrüder“ und seinen vielen Auftritten auf Burg Rabenstein.
Er hatte eine Vielzahl
mittelalterlicher Instrumente im Gepäck, die er den Zuschauern erklärte
und natürlich auch ertönen ließ. So erfuhren die Gäste, dass der
Dudelsack zwar nicht in Schottland erfunden wurde, aber dort als
Kriegsgerät eingestuft war – kein Wunder bei der Laustärke. Aber es gab
auch ganz kleine Instrumente, wie die Knochenflöte. Diese wurde meist
von Hirten aus Dammwildknochen geschnitzt. Geschichtliche Funde belegen,
dass es diese schon vor 40.000 Jahren gab. Ralf der Rabe begleitete
schließlich auch den Fackelumzug zur Kirche, in der ein feierlicher
Gottesdienst stattfand.
Mit dabei waren
auch Fritzchen (gespielt von Pfarrer Matthias Stephan) und Mathilde
(gespielt von Christina Zesche).
Sie ist auch
verantwortlich für das ganze Spektakel. „Das ist mein Baby“, sagt sie
nicht ohne Stolz und ist dabei auch immer mittendrin. Die
Gemeindepädagogin aus Dahnsdorf ist aus der Kirchenarbeit der Region
nicht mehr wegzudenken. Besonders zur Weihnachtszeit hat die alle Hände
voll zu tun, denn für viele Orte übt sie gemeinsam mit den Kindern die
Krippenspiele für den Heiligen Abend ein. Das Lutherfest begann 2011 als
ein Kinderfest in der Brücker Kirche. 30 Kinder waren dabei und die
Kirche wurde sozusagen zweckentfremdet mit vielen Marktständen. Das kam
so gut an, dass in den kommenden Jahren immer wieder verschiedene Dörfer
angefragt wurden, das Lutherfest mit auszurichten. So war man bereits in
Bergholz, Buchholz, Neuendorf, Bad Belzig, Hohenwerbig und auf Burg
Rabenstein zu Gast. Nach und nach gab es immer mehr Attraktionen. In
Buchholz trat erstmals die Tanzgruppe mit mittelalterlichen Tänzen auf
und das Mittelalterkarussell wurde aufgebaut. Heute ist beides fester
Bestandteil. Und ganz sicher freuen sich alle schon auf das nächste
Jahr.
Orgelweihe und Erntedank in Reetz
Gespannt warteten alle
am vergangenen Sonntag auf die ersten Klänge der Reetzer Orgel nach der
Sanierung. Eigentlich sollte die Orgelweihe schon viel früher erfolgen.
Aber die große Trockenheit machte allen einen Strich durch die Rechnung.
Dadurch zieht sich das Holz zusammen, was wiederum Auswirkungen auf die
Luftströme hat, erklärte Kantor Winfried Kuntz. Noch am Donnerstag war
Orgelbauer Hüfken noch einmal vor Ort, um einige Reparaturen
vorzunehmen. Es klappte auch alles gut, bis zum letzten Musikstück. Da
trat wiederum ein Fehler auf, so dass der letzte Choral nicht gespielt
werden konnte, die Pedale waren nicht mehr bespielbar. Wie groß der
Einfluss der extremen Witterung ist, war schon beim Reetzival im
September zu spüren. Kirchenmusikerin Adelheid Flemming bemühte sich
redlich, der Orgel schöne Töne zu entlocken. Letztendlich wurden die
sogenannten Heuler in die Improvisationen mit eingebaut. Da fragte sich
auch Pfarrer Stephan Schönfeld zu Recht, ob dem Herrn das Wasser
ausgegangen wäre. Trotzdem wurde die Orgel feierlich eingeweiht, Kinder
stellten in einem Psalm die Orgelpfeifen dar. Begleitet wurde der
Gottesdienst vom Gemeindechor Wiesenburg.
Die Orgel in der
Reetzer Kirche ist etwas Besonderes und kann zu Recht als „alte Dame“
bezeichnet werden, denn sie ist 113 Jahre alt. Sie wurde 1904 von
Orgelmeister Johann Eifert aus Stadtilm gebaut. Dieser hat 20
Instrumente in unserer Region gebaut, die Reetzer Orgel gehört zu den
größten. Es handelt sich um ein Orgelwerk mit 15 klingenden Registern,
verteilt auf zwei Manuale und Pedal. 1975 wurde die Orgel, von der
Firma, Gebr. Voigt aus Bad Liebenwerder saniert und repariert. Bei
dieser Orgel handelt es sich um ein ganz besonderes Exemplar, was es
unbedingt zu erhalten gilt. Sie ist eine der wenigen pneumatischen
Orgeln der Region. Gewöhnlicher weise funktioniert eine Orgel
mechanisch. Das bedeutet: wenn man eine Taste oder ein Pedal an der
Orgel betätigt öffnet man dadurch direkt das Ventil der Orgelpfeife und
ein Ton erklingt. Diese Eigenschaft führt dazu, dass man beim betätigen
der Taste oder des Pedals einen größeren Widerstand überwinden muss. Je
größer die Orgel umso größer der Widerstand. Dies ist bei der Reetzer
Orgel nicht so. Wenn man hier eine Taste oder ein Pedal betätigt wird
ein Luftstrom freigesetzt welcher das Ventil öffnet. Aus diesem Grund
spielt sie sich selbst, trotz ihrer Größe, leicht wie eine Feder. Diese
Orgelbauweise ist sehr selten und macht diese Orgel zu einem besonders
wertvollen Instrument. Reparaturen an dieser Orgel sind aus besagtem
Grund auch sehr kostenintensiv.
Mit Hilfe von
Fördermitteln des Landes, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und des
Vereins „Miteinander-Füreinander“ konnte im vergangenen Jahr endlich die
Sanierung der Orgel in Angriff genommen werden. Dabei beteiligte sich
ein anonymer Spender in nicht unerheblichem Maße an der Instandsetzung.
Etwa 32.000 Euro kostete Die Sanierung. Pfarrer Schönfeld zeigte eine
Reihe von Fotos von der Sanierung. Die Orgel wurde sozusagen in ihre
Einzelteile zerlegt und jedes Stück sorgfältig gereinigt. Die Natur
selbst liefert die Materialien für eine Orgel, nämlich Holz, Leder und
Zinn. Wie viele andere auch, musste die Reetzer Orgel ihre Zinnpfeifen
1914 für den Krieg zur Verfügung stellen. Nun lagen alle Orgelpfeifen
fein säuberlich sortiert in der Kirchen zum reinigen. 783 Stück hat die
Reetzer Orgel davon, die kleinste ist 5 Zentimeter lang, die größte 3
Meter. Wie viele Pfeifen so eine Orgel hat, kann ganz einfach berechnet
werden. Ausschlaggebend sind dafür die Anzahl der Register und der
Pedale. Durch die Mitarbeit von freiwilligen Helfern konnten etwa 3000 €
an Kosten eingespart werden. Thekla Schönfeld, Erhard Loth und Florian
Jakubowski waren an vielen Tagen mit dabei und versorgten die
Mitarbeiter der Orgelbaufirma mit Mittagessen.
Nun erfüllt die „Alte
Dame“ endlich wieder die Reetzer Kirche mit ihrem Klang. Der
Einweihungsgottesdienst wurde gleichzeitig als Erntedank gefeiert.
Obwohl selbst Pfarrer Stephan Schönfeld das in diesem Jahr etwas
schwerfiel beim Blick über die trockenen Felder und die Not der Bauern,
die kaum noch Viehfutter haben. Da sei es schon traurig, wenn man Gottes
gute Schöpfung nicht entsprechend behandelt, so Schönfeld und spricht
dabei den Klimawandel an. Und ärgert sich dabei über die Aussagen eines
Donald Trump, der den Klimawandel als eine Erfindung der Chinesen
betrachtet oder AFD-Chef Alexander Gauland, der meint, es gäbe ihn zwar,
aber man könne nichts dagegen tun. Trotzdem war der Altar der Kirche mit
landwirtschaftlichen Erzeugnissen bunt gestaltet. Viele hatten aus ihren
Gärten gespendet, die Spenden gehen im Nachhinein an das Hospital „Zum
Heiligen Geist“ in Bad Belzig.
Grabdenkmale in den Kirchen von
Wiesenburg und Lindau (Anhalt)
oder wie Steinmetzwerkstätten schon
damals effektiv arbeiteten
In der Kirche in
Wiesenburg und in der etwa 30 km entfernten Kirche in Lindau in Anhalt
befinden sich jeweils im Altarraum Grabdenkmäler, die sich sehr ähnlich
sehen und teilweise bis in Details übereinstimmen.
In
Wiesenburg ist es das Grabmal für den 1548 verstorbenen Friedrich II.
Brandt von Lindau und seiner Frau. (Bild rechts) Als Festungshauptmann
von Wittenberg organisierte er die Verteidigung der Stadt im
Schmalkaldischen Krieg gegen die katholischen Truppen Karls V. so gut,
dass diese die Stadt nicht einnehmen konnten und aus Rache nach
Wiesenburg zogen und hier alles zerstörten. Sein Sohn setzt ihm und
dessen Frau 1561 dieses Grabmal. Er ließ dieses und den Sandsteinaltar
in der Steinmetzwerkstatt Georg Schröter in Torgau fertigen.
Zur
gleichen Zeit wirkte in Lindau der Amthauptmann Claus von Wallwitz und
machte sich Verdienste bezüglich der Einführung der Reformation. Seine
Familie war mit den Brandt von Lindaus auch verwandt. Als er starb,
bekam er auch ein imposantes Grabmal, ganz offensichtlich auch aus der
Werkstatt Georg Schröter in Torgau. (Bild links) Und diese haben beide
einen Hauch von Serienproduktion, nicht nur bei der Ornamentik um die
Figuren herum. Bei den Witwen stimmt alles bis auf die Falten überein,
bei den Männern sind immerhin die Köpfe das, was noch am individuellsten
ist.
Auch
im 16. Jahrhundert war es offensichtlich günstiger, eine Sache gleich
mehrfach herzustellen. Teile des Wiesenburger Sandsteinaltars, finden
sich übrigens detailgetreu in der Schlosskirche in Schwerin, natürlich
auch von gefertigt von Schröter in Torgau.
Goldene Konfirmation 2018
Am vergangenen Sonntag
haben sich ehemalige Konfirmanden in der Reetzer Kirche eingefunden. Vor
nunmehr 50 Jahren wurden diese mit Gottes Segen in einen neuen
Lebensabschnitt entlassen. Mit einem festlichen Gottesdienst, untermalt
vom gemischten Chor Wiesenburg und Winfried Kuntz an der neu
restaurierten Orgel wurde des Tages der Konfirmation gedacht. Viele
Erinnerungen wurden geweckt, zum Beispiel an die Texte, die zur
Konfirmation auswendig gelernt werden mussten. Mit dem Abendmahl erhielt
jeder eine Urkunde als Andenken. Anschließend fanden sich alle in der
Remise in Wiesenburg/Mark zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken ein. Dort
wurden noch einmal alte Fotos angesehen und Erinnerungen geteilt.
Zu
Gast in Reetz
Kreuzorganist Holger
Gehring aus Dresden durfte der erst in derselben Woche fertig gewordenen
Orgel in der Reetzer Kirche die ersten Töne entlocken. Aber so ganz
zufrieden war er noch nicht. „Die Tasten müssen noch einmal ausgerichtet
werden, beim Spielen entsteht ein Klappern, das auch die Zuhörer in der
Kirche bemerken“, so Gehring. Der Organist war mit über 100
Interessierten auf einer orgeltour durch Brandenburg. Derartige Fahrten
werden in der Kirchengemeinde der Dresdener Kreuzkirche bereits seit
20012 angeboten und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. „Eigentlich
stehen immer 5 Kirchen auf dem Programm, aber auf Grund der weiten
Fahrwege im Land Brandenburg konnten diesmal nur 4 besichtig werden“, so
Antje Müller, die für den organisatorischen Teil zuständig ist. So
stoppten die 3 voll besetzten Busse auf ihrer Fahrt in Herzberg,
Treuenbrietzen, Bad Belzig und zum Abschluss in Reetz. Organist Holger
Gehring studierte Kirchenmusik und Cembalo. 2004 wurde er zum
Kreuzorganisten an die Kreuzkirche Dresden berufen. Er ist auch
international bekannt und erfolgreich. Regelmäßig arbeitet er mit
bekannten Orchestern zusammen und geht auf internationale Konzertreisen.
Seit 2005 ist er Orgelsachverständiger der evangelisch-lutherischen
Landeskirche in Sachsen. Auch deshalb fielen ihm die kleinen
Unstimmigkeiten an der Reetzer Orgel sofort auf.
Austausch der Kirchenglocke in Schlamau
Im
Glockenstuhl der Kirche in Schlamau hat eine wichtige Vorarbeit für die
geplante Elektrifizierung des Geläutes begonnen: Der Austausch der
Stahljoche gegen Holzjoche. Die Schlamauer Glocken hatten im 20.
Jahrhundert verkröpfte, also in U-Form gefertigte Stahljoche bekommen,
die jedoch durch ihre Hebelwirkung eine bedenklich starke Kraft auf die
Glocken ausübten und auf die Dauer für die alten Glocken schädlich sind.
Diese werden, wo es nur möglich ist, wieder zurückgebaut und durch die
Holzjoche in der traditionellen Form ersetz, die sich seit Jahrhunderten
bewährt haben. Die Arbeiten sind zum größten Teil durch Spenden
finanziert worden, für die an dieser Stelle noch einmal gedankt werden
soll.
Restauration der Reetzer Orgel
Von
der Reetzer Orgel ist derzeit nur noch das Gerüst übrig, denn sie wird
endlich saniert. Mitarbeiter der Firma Hüfken aus Halberstadt sind
dabei, die Orgelpfeifen zu reinigen und alles, was defekt ist, wieder
instand zu setzen. Viele der Teile sind wurmstichig und verbeult und
bedürfen einer Spezialbehandlung. Das betrifft auch die Bälgchen und
Membranen. Letztere sind noch im Originalzustand von 1904, so Matthias
Goddenridge, aber extrem wichtig. Durch den Luftdruck auf die Membranen
werden die darüber liegenden Kegel angehoben, so dass die Orgel Töne
hervorbringt. Auch die gesamte Windanlage wird geprüft, bei dieser geht
durch kleine Löcher viel verloren. Das Spielwerk unter dem Orgeltisch
muss teilweise repariert werden.
Die
Orgel ist eine Kombination aus Pneumatik und Mechanik. Erbaut wurde sie
1904 von Orgelmeister Johann Eifert in Stadtilm und ist somit 113 Jahre
alt. Es handelt sich um ein Orgelwerk mit 15 klingenden Registern,
verteilt auf zwei Manuale und Pedal. 1975 wurde die Orgel, von der
Firma, Gebr. Voigt aus Bad Liebenwerder saniert und repariert. Bei
dieser Orgel handelt es sich um ein ganz besonderes Exemplar, was es
unbedingt zu erhalten gilt. Sie ist eine der wenigen pneumatischen
Orgeln der Region. Als bedeutender Teil der Orgellandschaft des Hohen
Flämings hatte die Orgel in Reetz immer Bedeutung über die
gottesdienstliche Nutzung hinaus als Konzertinstrument. Sie ist in das
kulturelle Leben des Ortes und der Region mit einbezogen. Die Orgel der
Kirche in Reetz dominiert mit ihrem dreifeldrigen Prospekt die gesamte
Westseite des Innenraumes der aus dem Mittelalter stammenden und für ein
Dorf ungewöhnlich großen Kirche. Sie ist Teil der 1904 vorgenommenen
Neugestaltung des Innenraumes. Das gesamte Instrument ist noch original
erhalten, und Zeugnis der hochromantischen Orgelbaukunst.
Mit
Fördermitteln und Eigenanteilen geht es nun in die Sanierung. Dazu
steuert der Bund 10.000 Euro Fördermittel bei, die
Mittelbrandenburgische Sparkasse 5.000 Euro. Der Rest der etwa 32.600
Euro teuren Sanierung kommt mit ca. 5.100 Euro aus der Kirchengemeinde
und 12.500 Euro vom Verein „Miteinander – Füreinander“.
Wenn das alles saniert worden ist wird die Orgel wieder mit einem
einzigartigem Klang Ihrem Namen „Königin der Instrumente“ gerecht und
die Zuhörer in Ihren Bann ziehen.
Ein
Gesangbuchregal und Schriftentisch
..... in
einem Stück ist dem Gemeinderaum in Wiesenburg gestiftet worden. Es
handelt sich dabei um das Meister- oder Abschlussstück von Alexis Hue
aus Nantes in Frankreich. Er war im letzten Jahr bei der Tischlerei
Spatzier in Wiesenburg auf der Walz (Wanderschaft). Organisiert und
vermittelt werden die Einsatzorte von der französischen
Wandergesellschaft Compagnons du devoir, über die Dirk Spatzier auch
schon in Frankreich war. Die Wanderschaft dauert 3 Jahre. Der Dank der
Kirchengemeinde geht an Herrn Hue für die Arbeitszeit, die er dafür
eingebracht hat und an die Firma Spatzier für das Material.
Graffiti-Urheber gesucht
Dies ist kein
Steckbrief der Polizei, sondern der Versuch, ein ganz spezielles Kapitel
der Ausstattung der Wiesenburger Kirche vor der Vergessenheit zu
bewahren.
Sie finden sich an
der Brüstung der Orgelempore und im Turm an der Tür, wo früher die Seile
zum Läuten hingen: eingeritzte Buchstaben für Namen und kleine Bildchen,
darunter Kirchen, eine Mühle und ein Cowboy. Die Brüstung der
Orgelempore ist besonders betroffen.
Hier saßen, wie in
vielen Kirchen, wohl die Konfirmanden. Oder wer auch immer. Es wäre
interessant, zu wissen, wer diejenigen waren, die sich hier verewigt
haben. Vielleicht gibt es dazu Geschichten. Wer etwas weiß, melde sich
im Pfarramt in Wiesenburg. Vielleicht können wir dazu mal eine kleine
Ausstellung gestalten.
Antependien gestiftet
Am Karfreitag konnten
wir in der Kirche in Wiesenburg das letzte noch fehlende Antependium in
Gebrauch nehmen. Wir danken an dieser Stelle Frau Rose, dass sie uns
dieses und davor auch die Antependien in den Farben für alle Sonn- und
Festtage gefertigt und gestiftet hat. Die liturgischen Farben an Altar
und Kanzel sind ein Stück bewusst gelebter Tradition.
Einweihung des Kirchenbildes am Volkstrauertag 2016
Nach mehr als
eineinhalb Jahren filigraner Arbeit konnte am Volkstrauertag das
restaurierte Gemälde im Eingangsbereich der Reetzer Kirche mit einer
feierlichen Andacht eingeweiht werden. Knapp 7300 Euro hat die
Instandsetzung gekostet, finanziert aus Zuwendungen der Kirche und des
Denkmalschutzes, der Kirchengemeinde und aus Spenden. Das Bild wurde
Anfang der 50er Jahre vom Kirchenmaler Dittebrand geschaffen. Es ist die
Umrahmung der Gedenkstätte für die Kriegsgefallenen des 2. Weltkrieges.
Im Gegensatz zu denen aus dem 1. Weltkrieg, die meist prunkvollere
Denkmäler im Außenbereich der Kirche haben, wurde der Gefallenen des 2.
Weltkrieges nur im Inneren der Kirchen gedacht. Zu DDR Zeiten war ein
offizielles Gedenken zum Volkstrauertag nicht erwünscht, ebenso wie
Besuche in der Kirche. So verwitterte das schöne Bild im Laufe der
Jahre. Der Beginn der Arbeiten 2015 zeigte, dass es höchste Eisenbahn
war, denn der Bestand musste erst gesichert werden, ehe die eigentlichen
Arbeiten beginnen konnten. Restaurator Udo Drott aus Bad Belzig und
Ehefrau Petra mussten wie Chirurgen vorgehen, damit der noch vorhandene
Putz nicht von den Wänden fiel und noch mehr zerstörte. Mit kleinen
Spritzen, gefüllt mit Injektionsmörtel, wurden die Schäden behandelt.
Dieser musste aushärten, so dass erst in diesem Jahr mit den
eigentlichen Arbeiten begonnen werden konnte. Es bekam allerdings nicht
alles einen neuen Anstrich. In erster Linie ist es die Schrift, sowie
das Jesusbild in der Mitte. Nun erstrahlt das Bild wieder in fast altem
Glanz. Jetzt steht schon das nächste Projekt an, so Pfarrer Stephan
Schönfeld. Es ist endlich genug Geld vorhanden, um die Orgel der Reetzer
Kirche instand setzen zu können. Die alte Dame ist wirklich in die Jahre
gekommen und konnte zu Veranstaltungen und zu Gottesdiensten nur noch
bedingt bespielt werden. Ortsvorsteherin Marion Gante übergab bei der
Andacht ebenfalls eine Spende des Ortsbeirates für die Restaurierung der
Orgel.
Das
Kirchenbild in Reetz ist fast fertig
Beim Öffnen der
Kirchentür der Reetzer Kirche sieht man als erstes über der Eingangstür
zum Kirchenschiff die auf der Weltkugel sitzende Heilandsgestalt. Rechts
und Links davon Bilder und Sprüche aus der Offenbahrung des Johannes.
Zur Linken und zur Rechten schön gemauerte Sockel, darüber die
Namentafeln der Gefallenen. Auf den Sockeln je ein schmiedeeiserner
Leuchter. Alles passt sich dem Charakter des Raumes an, dessen
Beschaffenheit aus natürlichem Felsgestein mit schweren schmiedeeisern
beschlagenen Eichentüren und holzgeschnitzten Balkenverzierungen einer
besonderen Lösung bedurfte. Die Durchführung der künstlerischen Arbeiten
lag in den Händen des Kirchenmalers Dittebrand, der dazu vom kirchlichen
Bauamt Potsdam beauftrag war.
Diese Auszug aus der
Zeitschrift Potsdamer Kirche aus dem Jahr 1952 zeigt doch den Stolz auf
die Einrichtung der Gedenkstätte für die Kriegsgefallenen des zweiten
Weltkriegs in der Reetzer Kirche. Jedoch ging die Zeit nicht spurlos an
dem schönen Wandbild vorüber. Udo Drott beeindruckt vor allem, dass es
zu einer Zeit gemalt wurde, als die Menschen wirklich noch andere Sorgen
hatten als ein neues Kirchenbild. Inzwischen hatte die Putzoberfläche
gebröselt und die Malschicht sich abgelöst. Teilweise waren große
Schollen herausgebrochen. Grund dafür könnten der starke feuchte Luftzug
durch die alte Tür sein ebenso wie fehlende Dämmung an der Rückseite des
Bildes, da dort die Empore befestigt ist. Deshalb musste Restaurator Udo
Drott aus Bad Belzig im vergangenen Jahr zuerst den Bestand
konservieren. Die Kirchen in Raben und Rädigke profitierten bereits von
seinem Können. Die betroffenen Stellen wurden vorsichtig mit in einer
kleinen Spritze befindlicher Flüssigkeit, sogenanntem Injektionsmörtel,
behandelt. Dieser mussten aushärten, ehe er weiter machen konnte. Dann
begann die eigentliche Sisyphusarbeit, nämlich die fehlenden Stellen
wieder aufzufüllen, die fehlende Schrift und großflächige Lücken zu
ergänzen. Besondere Vorsicht war im oberen Bereich geboten. Dort waren
große Lücken hinter dem bemalten Putz, die bei zu starkem Andrücken
abbröckeln hätten können. So wurden die Teilflächen erst mit Papier
kaschiert, dann mit dem Injektionsmörtel grundiert und mit einem Schwung
angedrückt. Wie man heute sieht, war dieses Verfahren von Erfolg
gekrönt, die fehlenden Flächen sind wieder hergestellt. Jetzt ist Udo
Drott gemeinsam mit Ehefrau Petra dabei, wieder Farbe an das Gemälde zu
bringen. Die Art der Retuschierungsarbeiten wurde von der Denkmalbehörde
vorgeschrieben, auch wenn Petra Drott es vielleicht anders gemacht
hätte. Es bekommt allerdings nicht alles einen neuen Anstrich. In erster
Linie ist es die Schrift, die in Teilbereichen bereits wieder gut lesbar
ist, sowie das Jesusbild in der Mitte. Zum Volkstrauertag soll das
restaurierte Bild mit einem Gottesdienst neu eingeweiht werden.
Einladungen zu Ostern....
Osternacht in
Wiesenburg
In diesem Jahr soll es
eine Osternacht mit der Taufe von Konfirmandinnen in der Kirche in
Wiesenburg geben. Die genaue Zeit dazu steht noch nicht fest.
Osterspaziergang
und Gottesdienst in Schlamau
Am Ostermontag wird wieder
zum Osterspaziergang von Wiesenburg nach Schlamau eingeladen. Wir
treffen uns um 13.00 Uhr auf dem Goetheplatz und laufen dann durch die
Rummel nach Schlamau, wo um 14.00 Uhr der Ostergottesdienst stattfindet.
Anschließend wird in die Gaststätte zum Kaffee geladen.
Reformationsbuch
Im kommenden Jahr
begehen wir den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation. In unserem
Kirchenkreis soll es dazu ein Buch geben, das mit Beiträgen die
Reformation in unserer Region darstellt. Gebraucht werden dazu neben
heimatgeschichtlichen Beiträgen über die Anfänge der Reformation in
unseren Orten auch Zeugnisse der Wirkungsgeschichte. Dazu zählen:
Lutherstatuen, Bilder, Karten mit regionalem Bezug. Es kann auch Kitsch
sein.
Wer etwas hat, melde
sich bei Pfr. Dr. Schönfeld in Wiesenburg, Tel.: (033849) 50290
kleine Lutherstatue in
Reetz
Der
kleine Weihnachtschor
Der gelenkige Schlenker und die torkelnde Tante – nein, bei der Probe
des Wiesenburger Kirchenchors wird kein Alkohol konsumiert. Die
Wortspiele gehören zum Aufwärmritual. Ebenso wie die Gymnastik und
Atemübungen. Auch wenn es zu Beginn einer Probe eher nach Sportstunde
aussieht, diese Übungen sind wichtig, so Thekla Schönfeld. Gerade, wenn
man abends von der Arbeit kommt und ein bisschen fertig ist.
Der kleine Chor besteht inzwischen aus etwa 13 Mitgliedern, 5 Männer und
8 Frauen. Einige kommen aus dem gemischten Chor Wiesenburg. Irmgard
Klembt, Sekretärin der Kirchengemeinde, ist da sehr rege, neue
Mitglieder zu werben. Wer irgendwann einmal Interesse bekundet hat, wird
jetzt angerufen. So kommen immer wieder neue Sänger dazu. Deshalb gibt
es in diesem Jahr auch noch nicht so viele Auftritte, da die Neuen immer
erst das lernen müssen, was die Alten schon können. Geprobt wird jeden
Donnerstag um 18 Uhr im Pfarramt.
Der erste Auftritt findet am 4. Dezember statt. In der Jeseriger
Hörbuchkirche wird wieder vorgelesen und der kleine Kirchenchor wird die
Veranstaltung umrahmen. Am Heiligen Abend treten die Sängerinnen und
Sänger mit weihnachtlichen Liedern zum Spätgottesdienst um 22 Uhr in der
Wiesenburger Kirche auf. Auch ein Gemeindenachmittag soll noch
stattfinden. „Wir hoffen, dass alle dabei bleiben und wir im kommenden
Jahr mehr Veranstaltungen machen können“, so Irmgard Klembt. Im Moment
ist alles noch im Aufbau.
Die
Restaurierung hat begonnen
Beim Öffnen der
Kirchentür sieht man als erstes über der Eingangstür zum Kirchenschiff
die auf der Weltkugel sitzende Heilandsgestalt. Rechts und Links davon
Bilder und Sprüche aus der Offenbahrung des Johannes. Zur Linken und zur
Rechten schön gemauerte Sockel, darüber die Namentafeln der Gefallenen.
Auf den Sockeln je ein schmiedeeiserner Leuchter. Alles passt sich dem
Charakter des Raumes an, dessen Beschaffenheit aus natürlichem
Felsgestein mit schweren schmiedeeisern beschlagenen Eichentüren und
holzgeschnitzten Balkenverzierungen einer besonderen Lösung bedurfte.
Die Durchführung der künstlerischen Arbeiten lag in den Händen des
Kirchenmalers Dittebrand, der dazu vom kirchlichen Bauamt Potsdam
beauftrag war. Diese Auszug aus der Zeitschrift Potsdamer Kirche aus dem
Jahr 1952 zeigt doch den Stolz auf die Einrichtung der Gedenkstätte für
die Kriegsgefallenen des zweiten Weltkriegs in der Reetzer Kirche.
Jedoch hat der Zahn der zeit kräftig an dem schönen Wandbild genagt. An
viele Stellen ist der Putz ab bzw. lose. Jetzt endlich kann alles mit
Hilfe von Fördermitteln durch das Landesdenkmalamt und der Unteren
Denkmalschutzbehörde restauriert werden. Derzeit ist Restaurator Udo
Drott aus Bad Belzig dabei, erstmal den bestand zu konservieren. Die
betroffenen Stellen werden vorsichtig mit in einer kleinen Spritze
befindlichen Flüssigkeit behandelt. Diese muss nun aushärten, ehe er
weiter machen kann. Danach beginnt die eigentliche Sysiphusarbeit,
nämlich die fehlenden Stellen wieder aufzufüllen, die fehlende Schrift
und großflächige Lücken zu ergänzen. Besondere Vorsicht ist im oberen
Bereich geboten. Dort sind große Lücken hinter dem bemalten Putz, die
bei zu starkem Andrücken abbröckeln könnten. Udo Drott ist sich jedoch
sicher, dass das Gemälde zu retten ist. Die Kirchen in Raben und Rädigke
profitierten bereits von seinem Können. Ihn beeindruckt vor allem, dass
es zu einer Zeit gemalt wurde, als die Menschen wirklich noch andere
Sorgen hatten als ein neues Kirchenbild. Jetzt ist erste einmal Geduld
gefragt. Die aufgebrachte Konservierung muss aushärten, bei normalen
Temperaturen mindestens 6 Wochen, jetzt im Winter wohl noch etwas
länger. So wird es erst im kommenden Jahr mit den Arbeiten weiter gehen.
Die
Medewitzer Turmkugel
Öffnet man bei
Restaurierungsarbeiten an Kirchen eine Turmkugel, erhofft man sich, wenn
auch nicht gleich einen Schatz, so zumindest Informationen und
Gegenstände aus der Bauzeit der Kirche. Die Medewitzer Turmkugel war
indes leer wie eine aufgegessene Konservenbüchse. „ Na ja, nicht ganz“,
meinte Pfarrer Stephan Schönfeld schmunzelnd, „ein paar Spinnweben waren
schon drin“. So soll es beim erneuten Öffnen der Kugel nicht sein.
Deshalb haben sich Bauherren, Handwerker und Kirchenmitglieder am
vergangenen Freitag nach Medewitz aufgemacht, um die Kugel zu füllen und
wieder zu verschließen. In zwei Kupferrohre wurden aktuelle Dokumente
getan wie Bauzeichnungen, Berichte über die Sanierung, ein
„Kirchenfenster“, Münzen und Visitenkarten und eine Ausgabe der MAZ vom
30. Oktober 2015. Letztere wollte sich auf Grund der Dicke der Ausgabe
wegen dem bevorstehenden Feiertag nicht so richtig zusammenrollen
lassen. Aber die kräftigen Handwerkerhände von Dachdeckermeister Dirk
Bösecke haben es dann doch geschafft. Nachdem die Kupferbehälter von ihm
verschlossen waren, kam der schwierigste Teil – der Aufstieg über das
Gerüst auf den Turm. Gemeinsam wurden die Zeugnisse unserer Zeit in die
Turmkugel gelegt und fachmännisch verschlossen.
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Vier Jahre hat der Kampf
um Fördermittel gedauert, um das historische Gemäuer restaurieren zu
können. Bereits seit 2 Jahren können die Glocken nur noch an Feiertagen
geläutet werden, die Konstruktion des Turms ist marode, das Dach
undicht. Auch hat sich der Turm etwas geneigt, wird aber wohl in der
Stellung belassen werden. Zurzeit ist man ein wenig im Rückstand mit
den Arbeiten. Das hat damit zu tun, dass einige Schäden am Gebälk und am
Mauerwerk erst während der Bauarbeiten entdeckt wurden. In die Balken
hat sich viel Feuchtigkeit gezogen, so dass sie ausgetauscht werden
müssen. Jetzt konnte erst das notwendige Holz bestellt werden. Der Nässe
im Sockel soll durch Anbringen von Dachrinnen und einer Kiesschüttung
entgegengewirkt werden. Die Kosten des Gesamtprojektes belaufen sich auf
etwa 165000 €. Neben den Eigenleistungen der Kirchengemeinde, finanziert
unter anderem durch Spenden der Kirchenmitglieder, stammt dieser Betrag
aus Förderungen der Stiftungen Maßwerk und Denkmalschutz, aus Fonds der
Evangelischen Kirche, des Kreises Potsdam-Mittelmark sowie der
Bundesregierung – wofür Frank-Walter Steinmeier (SPD), der hiesige
Wahlkreisabgeordnete im Bundestag, seinen Namen gegeben hat.
In Vorbereitung der
Sanierungsarbeiten ergab sich auch noch ein anderer Aspekt. Da es zur
Kirche nur durch ein kleines Gartentor geht, fehlte eine
Baustellenzufahrt. Neben der Kirche stehen eine alte Scheune und auch
das alte fast schon eingefallene Küsterhaus. Beides samt Grundstück
gehörte dem Landesbetrieb für Straßenwesen und wurde von diesem der
Kirchengemeinde zu Kauf angeboten. Der ortsansässige Bauunternehmer
Andre Brückner spendete das Geld für den Kauf und wird die Gebäude mit
sanieren. Er hat sich lediglich ein Wohnrecht im Küsterhaus vorbehalten.
Im Gebäude können nun sanitäre Anlagen eingerichtet werden. „Außerdem
hätten wir endlich eine Winterkirche“ freut sich Matthias Wilke jetzt
schon.
Diamantene Konfirmation in Reetz
Vor
nunmehr 60 Jahren standen sie schon einmal im Altar der Reetzer Kirche.
Damals wurden 32 Schüler aus Reetz und mehrere aus den umliegenden Orten
mit ihrer Konfirmation in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Am
vergangenen Sonntag wurden viele Erinnerungen an damals wach.
Alma
Friedrich erinnert sich:
Nach
dem eigentlichen Gottesdienst an den Sonntagen fand immer noch ein
Kindergottesdienst statt. Diesen leitete nicht der Pfarrer selbst,
sondern die Katechetin Frieda Großkopf. Jedes Kind hatte ein kleines
Heftchen, in das bei jedem Besuch ein Stempel gedrückt wurde. Außerdem
gab es jedes Mal ein Bild aus der Bibelgeschichte zum mit nach Hause
nehmen. Frieda Großkopf erzählte den Kindern anschaulich die Geschichten
aus der Bibel. Konnte man einmal nicht zum Kindergottesdienst, schaute
man beim nächsten Mal etwas neidisch auf den Nachbarn, der nun ein Bild
mehr als man selbst hatte. Den Konfirmandenunterricht leitete der
damalige Pfarrer Günther Thal. Es musste sehr vie auswendig gelernt
werden. Besonderer Wert wurde auf die 10 Gebote gelegt. Diese wurden
ganz spontan immer wieder abgefragt, so dass die Kinder aus dem
Stehgreif antworten mussten. Trotzdem liebten alle den Unterricht.
Pfarrer Thal verstand es, den Kindern die Bibelgeschichten so nahe zu
bringen, dass man am Ende wirklich daran geglaubt hat. Zur Zeit des
Unterrichts wurde auch Pfarrer Thals Tochter Barbara geboren. Wenn die
Kinder zum Unterricht erschienen, saß er meist mit dem Kinderwagen in
der damals noch existierenden Laube, schaukelte stolz das Baby und
sagte: „Guckt mal da, guckt mal da, hier ist unsere kleine Barbara“.
Nach dem Konfirmandenunterricht musste vor den Kirchenoberen eine
Prüfung abgelegt werden. Dazu gab es ein extra feines Kleid. Alma
Friedrich erinnert sich – ihres war weinrot. Zu Konfirmation war es
Tradition, in schwarz zu gehen, die Jungen im Anzug, die Mädchen im
Kleid. Dieses düstere war gar nichts für Alma Friedrich. Sie liebte
immer leuchtende und frohe Farben und hat nie verstanden, warum grade zu
so einem freudigen Ereignis schwarz getragen werden musste. Deshalb war
sie auch froh, dass diese Tradition nicht weiter geführt wurde. Ihre
Tochter konnte bei ihrer Konfirmation schon ein farbenfrohes Kleid in
orange tragen. Auch das mit den Geschenken war längst nicht so wie
heute. Geld gab es höchstens von den Paten, ansonsten gab es eher
praktische Dinge, wie zum Beispiel Taschentücher oder etwas für die
spätere Aussteuer.
Nun
sind 60 Jahre vergangen. Pfarrer Stephan Schönfeld segnete alle noch
einmal, jeder erhielt eine Urkunde als Andenken. Beim gemeinsamen Mittag
und Kaffee trinken wurde in Erinnerungen geschwelgt und derer gedacht,
die diesen Tag nicht mehr miterleben konnten.
Wandbild in
Reetz kann restauriert werden
Am
Eingang der Kirche in Reetz, im Turmuntergeschoss befindet sich ein
Wandbild, das über die gesamte Fläche auf den Putz gemalt ist und seit
Jahren in einem sehr schlechten Zustand ist. Es zeigt angelehnt an den
Stil oströmischer Malerei Christus in der Mitte, flankiert von Menschen-
und Engelsgestalten. Die Motive und die dabei stehenden Verse entstammen
der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes. Die Wandmalerei
entstand im Jahr 1952 im Zusammenhang mit der Neuausgestaltung des
Turmuntergeschosses zum Gedächtnis für die Gefallenen des Zweiten
Weltkrieges, deren Namen an den Seiten angebracht wurden. Geschaffen
wurde sie von dem Dekorationsmaler Kurt Dittebrandt. Theologisch wird
dabei das Geschehen des Krieges mit den Beschreibungen der Leiden der
unerlösten Welt, wie sie in der Offenbarung beschrieben werden,
bewältigt. Die Verse weisen dabei den Weg in das neue Jerusalem („und
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“), das hinter den Mauern
im Kirchenschiff verkündigt wird. Die Restaurierung wurde möglich durch
eine Förderung durch das Landesdenkmalamt und der Unteren
Denkmalschutzbehörde. Wenn das Wandbild restauriert ist, soll am
Volkstrauertag, dem 15. November, eine Andacht in der Vorhalle
stattfinden.
Kirchenführerausbildung
„Können wir mal in
die Kirche schauen?“. Dies ist ein oft (und auch gern) gehörter Satz in
unseren Gemeinden, wenn Besucher durch unsere Gegenden kommen. Die
Kirchen sind in der Regel die mit Abstand ältesten Gebäude in unseren
Ortschaften und alle sehenswert. Für alle, die ihre Kirchen gern anderen
zeigen und erklären, dies bisher schon getan haben oder tun wollen,
bieten wir in unserer Region Fortbildungen zum Kirchenführer/in an.
Keine unserer Kirchen sieht aus wie die andere, und doch gibt es in alle
unseren Kirchen Ähnliches zu finden. Warum gibt es in Kirchen festes
Gestühl, Kirchenbänke und nur in Ausnahmen Stühle? Warum ist am Altar
fast immer ein Abendmahlsbild zu sehen? Warum befinden sich Grabsteine
auch in der Kirche? Welchen Sinn hat eine Sanduhr an der Kanzel oder
eine verschließbare Nische in der Wand? Vieles, was wir in den Kirche
finden, hat mit dem Gebrauch der Kirche zu tun, wie früher Gottesdienst
gefeiert wurde oder wie die Menschen damals zusammenlebten in Bezug auf
Mann und Frau, arm und reich. All dies spiegelt sich in unseren Kirchen
wider. Wer Interesse hat für die Kirchenführerausbildung, melde sich
bitte bei:
Pfr. Dr. Schönfeld,
Wiesenburg,
Tel.: (033849)
50290 E.mail:
pfarramt-wiesenburg@ekmb.de
Kirchenbücher
Sie sind das Gedächtnis
unserer Orte: Die Kirchenbücher. Seit Jahrhunderten werden hier Taufen,
Trauungen und Beerdigungen eingetragen und erlauben uns so einen Blick
in die Vergangenheit.
Register mit Taufeinträgen
gibt es schon vereinzelt seit dem 15. Jahrhundert, aber erst seit der
Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 sind sie meist lückenlos
vorhanden. Ab dem 19. Jahrhundert gibt es Vordrucke mit Tabellen, davor
wurde einfach Zeile für Zeile eingetragen. Bis 1876 der Staat in
Deutschland mit der Personenstandsgesetzgebung die Aufzeichnung
übernahm, waren und sind Kirchenbücher bis dahin oft die einzigen
Dokumente über die Lebensstationen von Menschen. Da auch stets die
Angehörigen eingetragen wurden, ermöglichen es uns Kirchenbücher, Stück
für Stück, unsere Vorfahren herauszufinden.
Darüber hinaus geben die
Kirchenbücher oft Einblicke in das Leben in vergangenen Zeiten. So
können wir schon auf den ersten Blick sehen, dass die
Kindersterblichkeit erschreckend hoch war. Im Wiesenburger Kirchenbuch
findet sich beispielsweise von 1813 zwei Seiten, in denen verzeichnet
ist, dass zwischen Juli und Oktober zwanzig Kinder gestorben sind, die
meisten an der Ruhr. Oder ab August 1914 wurde in jeder Seite eine extra
Rubrik eingerichtet. „Im Kriege gefallen“, oft mit näheren Angaben zu
den Menschen, die uns sonst nur auf Gedenktafeln mit Namen überliefert
sind.
Regelmäßig erreichen uns
heute im Pfarramt Anfragen von Personen, die zum Teil weit weg wohnen,
aber ihre Vorfahren hier ermitteln wollen. Es wäre schön, wenn wir diese
Anfragen beantworten könnten. Wer hätte Interesse, sich dazu in die
Kirchenbücher einzulesen – und dabei noch nebenbei viel über die
Vergangenheit unserer Orte zu erfahren? Vorraussetzung ist eigentlich
nur, sich etwas mit der altdeutschen Schrift vertraut zu machen. Nähere
Auskunft dazu auch im Pfarramt in Wiesenburg.
(Fotos: Kirchenbucheintragung
von 1726 und 1813)
Zum
Gedenken an Herrmann Boßdorf
Am 24.
September jährte sich der Todestag des Heimatdichters Herrmann Boßdorf zum 100.
Mal. Zum Gedenken an Wiesenburgs wohl bekanntesten Sohn führten Juliane Heinrich
und Frank Baacke interessierte Gäste an die Stätten seiner Kindheit. Während die
jüngere Generation den Namen wohl nur als Straßennamen kennt, gibt es bei den
älteren Einwohnern engere Beziehungen zum Dichter. Denn in Wiesenburg leben
heute noch Nachfahren von Herrmann Boßdorf. Die Schwester des Künstlers
heiratete in die Familie Beckmann ein. Viele aus der Familie leben heute noch in
Wiesenburg oder haben eine ganz enge Beziehung zu ihrem Geburtsort. So hatten
fast alle Nichten und Neffen ihres Ururgroßonkels Blumen dabei, um an ihn zu
erinnern.
Mit
Wiesenburg verband Herrmann Boßdorf, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen
stammt, auch seine erste Liebe. Mariechen Heringslake hatte es Männe, wie er von
der Familie genannt wurde, angetan. Täglich begleitete er sie durch die
Pumphauslücke von der Schule nach Hause. Dort gab er ihr, trotzdem sie ständig
ein Rotznäschen hatte, den ersten Kuss. Aber die Familie war absolut nicht
einverstanden mit dieser ersten Liebe. Sein Onkel hatte ihn beobachtet und trat
dieses Ereignis in der Familie breit. Männe wurde wegen seiner Liebe verspottet,
besonders wegen dem Schmutznäschen. Seitdem bemerkte auch Herrmann Boßdorf das
Schmutznäschen, was auch von Mariechen nicht unbemerkt blieb. Sie rächte sich
bei einem Schulspiel, bei dem es um Hochzeiten ging, denn sie wählte nicht Männe
als Bräutigam aus, sondern einen anderen Jungen. Trotzdem war diese Jugendliebe
immer wieder ein Motiv in Herrmann Boßdorfs späteren Werken. Frank Braacke
erzählte diese schöne Geschichte sehr eindrucksvoll. Der Leipziger hat schon
verschiedene Führungen mit Juliane Heinrich gemacht. Als sie auf ihn zukam mit
der Idee, eine Wanderung durch Wiesenburg zu Ehren des Dichters zu machen, sagte
er zu. Und beschäftigte sich das vergangene halbe Jahr mit dem Künstler, den er
vorher nicht kannte. Der Gedanke des Rundgangs an sich entstand durch einen
Beitrag im Parkjournal. Der Fläming war immer wieder Inspiration in seinen
Werken, was das schöne Gedicht „Fläminghügel“ zeigt.
Aber auch
der Park selbst war immer wieder Inspiration für Herrmann Boßdorf. Besonders die
Feste der Herrschaft, zu der immer alle Kinder eingeladen wurden, waren ihm in
bester Erinnerung. Und das auch noch, als er mit seinem Eltern längst in Hamburg
lebte. Dort ging er zur Schule und machte eine Lehre zum Telegraphenassistent.
Dabei lernte er Dänisch und Schwedisch. Dadurch war er in der Lage, Werke
nordischer Autoren in den Originalsprachen zu lesen. Weil sein Beruf ihn stark
beanspruchte, litt seine Gesundheit zusehends. 1917 wurde er in den Ruhestand
versetzt. Er starb jung, bereits im Alter von 40 Jahren. Wer weiß, welche
schönen Gedichte und Erzählungen er sonst noch geschrieben hätte. Noch auf dem
Totenbett schrieb er ein Gedicht für seine Frau.
1899 lernte
Herrmann Boßdorf seine zukünftige Frau kennen und fand in ihr eine
Seelenverwandte. Leider blieb die Ehe kinderlos. Aber sie bestärkte ihn darin,
seine Werke zu veröffentlichen. Er schrieb Dramen und Gedichte, ehe die von
Adolf Bartels in Gang gesetzte „Diskussion um die 'Erbschaft' Fritz
Stavenhangens“ sein Interesse am Plattdeutschen als Literatursprache weckte. Es
entstand das Drama „De Fährkrog“, welches am Ohnsorg Theater Hamburg
uraufgeführt wurde. Dieses Drama hatte eine gewaltige Wirkung, so dass Herrmann
Boßdorf auf Anregung von Richard Ohnsorg weiterhin Werke in Plattdeutsch
schrieb. Liebhaber des Ohnsorg-Theaters und der Ausnahmenkünstlerin Heidi Kabel
sind diese Werke gut bekannt. Sie werden auch heute noch gelegentlich
aufgeführt.
Aber
Hermann Boßdorf war auch ein begabter Maler und Zeichner. Einige seine Bilder
präsentierte Juliane Heinrich auf dem Rundgang, ehe es in die Kirche ging.
Herrmann Boßdorf liebte den Glockenklang, ist er doch sozusagen unter den
Kirchenglocken geboren. Und er liebte rote Nelken. Vor dem Geburtshaus Herrmann
Boßdorfs steht ein Gedenkstein. Dort legten Nachkommen und Initiatoren des
Rundgangs rote Nelken nieder. Auch Wiesenburgs Ortsvorsteher würdigte das
Schaffen des Künstlers mit einem Gesteck. In der Kirche rezitierte Pfarrer
Stephan Schönfeld eines von Boßdorfs plattdeutschen Gedichten, der Flämingchor
aus Görzke unterhielt passend musikalisch. Als Erinnerung hatte Juliane Heinrich
das Gedicht mit einem Sträußchen Heidekraut für jeden Gast vorbereitet. Und dann
konnten sich alle auf die Vorführung des Dramas „De Fährkrog“ freuen.
Erinnerungen nach 50 Jahren
Vor 50 Jahren wurden Jugendliche
aus dem damaligen Pfarrsprengel Reetz mit der Konfirmation in den Kreis der
Erwachsenen aufgenommen. In einem feierlichen Gottesdienst blickten alle nun
noch einmal zurück auf diesen Tag. Dazu hatte Pfarrer Stephan Schönfeld in die
Reetzer Kirche eingeladen. Erika Lehmann aus Reetz hatte, wie in den vergangenen
Jahren auch, die Adressen der Konfirmanden ausfindig gemacht und diese
eingeladen. Begleitet wurde die Feierstunde vom Wiesenburger gemischten Chor und
Kantor Winfried Kuntz an der Orgel. Pfarrer Stephan Schönfeld erinnerte darüber
hinaus an das, was im Jahr 1971 noch so passiert war. Den meisten in Erinnerung
wird wohl noch der Rücktritt von DDR-Politiker Walter Ulbricht sein. Wie diese
Sache wirklich abgelaufen ist, erfuhren viele erst nach der Wende.
„Heute blicken wir, wie
Autofahrer, einmal in den Rückspiegel“, so Pfarrer Schönfeld, „denn wenn man
jung ist, hat man andere Ansprüche an Gott.“ Hat er sich nun als Wegbegleiter
erwiesen? Im Konfirmandenunterricht beim damaligen Pfarrer Günther Thal
versuchten die jungen Menschen, Gott auf die Spur zu kommen. „Wir waren an den
Nachmittagen meiste am Fußballspielen“, erinnert sich Heinz Kiep aus
Reppinichen. Pfarrer Thal kam zum Konfirmandenunterricht immer mit dem Fahrrad
in den Ort. „Kommts Jungs“, hieß es dann in seiner unnachahmlichen Art. Aber er
war auch streng. Das Chaos bei den Vorbereitungen gefiel ihm gar nicht. „Er
wollte uns gar nicht konfirmieren, weil wir nicht gehört haben“, schmunzelt
Gudrun Woitas heute. Natürlich tat er es doch. Aber er war sehr resolut, alles
musste klappen. Fred Lierka hatte sogar seine originale Konfirmandenurkunde
mitgebracht.
Zur Erinnerung an das jährige
Jubiläum erhielten die ehemaligen Konfirmanden eine Urkunde und das feierliche
Abendmahl. Dann ging es zu einer gemütlichen Kaffeerunde nach Wiesenburg, wo
viele Erinnerungen ausgetauscht wurden.
Lichtergottesdienst in Reetz
Am 1. Advent wurde in den
vergangenen 12 Jahren immer die Adventszeit mit einem kleinen Weihnachtsmarkt
und dem Adventssingen in der Kirche eingeläutet. Aber in diesem Jahr ist alles
anders. Der Adventsmarkt wurde coronabedingt abgesagt. Auch das Adventssingen
konnte auf Grund der verhängten Auflagen nicht stattfinden. So hatte sich
Pfarrer Stephan Schönfeld entschlossen, einen Lichtergottesdienst in der Reetzer
Kirche abzuhalten.
Sie Kirche ist groß genug, um
die Abstandsregeln einhalten zu können. So war am Sonntagabend nicht nur der von
Günter Laengner bereit gestellte Weihnachtsbaum schon geschmückt, sondern in der
Kirche erstrahlten auch zusätzliche Lichter. Mit Weihnachtsmelodien begleiteten
Thekla Schönfeld an der Orgel und mit der Flöte, Helen Schönfeld an der Geige
und Pfarrer Stephan Schönfeld mit der Gitarre den Gottesdienst. „ Der
Gottesdienst soll das Licht der Adventszeit ins Blickfeld rücken, das die
dunkelste Zeit des Jahres symbolisch mit der Ankunft (lateinisch Advent) von
Jesus in unserer Welt mit Hoffnung erfüllt“, so Pfarrer Schönfeld. So wurde
offiziell die Adventszeit eingeläutet.
Hubertusmesse in Zipsdorf
Orgelkonzert in Wiesenburg
Schiefe Töne beim Musizieren sind Künstlern ein
Graus. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn man eigentlich richtig spielt, es sich
aber trotzdem falsch anhört. Dann liegt der Grund meist daran, dass das
Instrument nicht richtig gestimmt ist. Was eigentlich auch kein Problem ist, es
sei denn, äußere Umstände verhindern ein richtiges Stimmen. So war er bei der
Orgel in der Wiesenburger Kirche. Die vergangenen beiden trockenen Sommer haben
dem Instrument arg zugesetzt. Das Problem ist die
Trockenheit in vielen Kirchen auf Grund des Klimawandels. Im Pfarrbereich
Wiesenburg musste in der Vergangenheit die Einweihung von zwei sanierten Orgeln
in Reetz und Schlamau verschoben werden, weil das Holz sich durch die
Trockenheit zusammenzog. Damals wurden auch einige Maßnahmen empfohlen, mit
jedoch nur geringer Wirkung. Dazu zählen das Aufhängen nasser Bettlaken oder
wiederholtes feuchtes Wischen der Kirche.
In Wiesenburg machte das eine Reparatur an den
Windladen und anschließend eine umfassende Neustimmung nötig. Ausgeführt wurde
diese von der Orgelbaufirma Schuke. „Im November
2019 wurde die Orgel gestimmt, was alle paar Jahre geschehen muss. Dabei wurde
von dem Mitarbeiter der Firma Schuke Risse in einigen Holzteilen entdeckt, die
zur Folge haben, dass der Winddruck schnell wieder abfällt. Dies betraf unter
anderem die Windladen, also Kästen, die den Winddruck aufnehmen und an die
Pfeifen weitergeben. Die Risse sind wohl in den letzten beiden extrem trockenen
Sommern entstanden, in denen die Luftfeuchtigkeit in der Kirche ungewöhnlich
niedrig war. Dies hatte zur Folge, dass die Pfeifen nicht genügend Luft bekamen.
Sie werden dann nicht nur leiser, sondern verändern auch ihre Tonhöhe, so dass
eine Stimmung der Orgel unmöglich ist. Es wurde vereinbart, im Frühjahr diesen
Jahres die Schäden zu beseitigen und die Orgel dann neu zu stimmen. Dazu gab es
einen Spendenaufruf und ein Benefizkonzert. Die Spenden betrugen über 1000 €,
womit Reparatur und Stimmung fast vollständig bezahlt werden konnte“ informierte
Pfarrer Stephan Schönfeld.
Hartmut Beyer von der
Firma Schuke führte die Arbeiten durch. Die gerissenen Stellen wurden zum Teil
mit Leder geklebt. Daneben wurde die Steinlast auf dem Blasebalg etwas erhöht,
um den Winddruck zu erhöhen. Anschließend konnte die Orgel neu gestimmt werden.
Hartmut Beyer ist froh, dass die Reparatur gelungen ist, wie er in seinen kurzen
Einführungsworten vor dem Orgelkonzert am vergangenen Samstag in der
Marienkirche erzählte. Und auch glücklich, bei den ersten Tönen dabei sein zu
dürfen.
Die wiedergewonnen
Klangfülle hat die Kirchengemeinde nämlich zum Anlass genommen ein Orgelkonzert
zu veranstalten. Dafür konnte Professor Klaus Eichhorn aus Berlin gewonnen
werden, einem ausgesprochenen Kenner der Orgelmusik aus der Erbauungszeit der
Wiesenburger Orgel. Er war der Orgellehrer von Thekla Schönfeld, so dass immer
noch gute Kontakte bestehen. Professor Klaus Eichhorn spielt Werke von Dietrich
Buxtehude, Georg Böhm und Johann Sebastian Bach, wie sie schon vor 250 Jahren
auf dieser Orgel gespielt worden sein könnten.
Die Wiesenburger Orgel ist ein wahres Schmückstück.
Sie wurde 1755 von J. E. Hübner aus Wittenberg erbaut. Sie befindet sich auf der
Empore an der Westseite des Hauptschiffs. Eine schwarze Tafel mit goldener
Schrift erzählt von ihrer Geschichte. Eine erste Orgel hatte die Kirche bereits
im Jahre 1696 erhalten, erbaut von Christoph Donath aus Leipzig. Einige Teile
der Vorgängerorgel sind auch erhalten geblieben. Die Orgel hat heute 17 Register
auf zwei Manualen und einem Pedal. Sie wurde mehrfach restauriert und gestimmt.
Durch zahlreiche Spenden konnte die Kirchengemeinde im Frühjahr 1999 notwendigen
Reinigungsarbeiten an der Orgel durchführen lassen. Dabei ist es vor allem
Werner Oeler zu verdanken, dass so viel Geld zusammenkam. Er ging damals von
Haus zu Haus und bat um Spenden. Den größten Anteil hatte dabei die
Mittelbrandenburgische Sparkasse mit 20.000 D-Mark. Die Orgel wurde gereinigt,
neu gestimmt und es konnte auch der Balg mit neuem Leder bezogen werden. Werner
Oeler bespielt das Instrument auch regelmäßig ehrenamtlich. Und jetzt kann man
sie wieder in ihrer vollen Klangstärke hören.
Hubertusmesse in Zipsdorf
Der 3. November
ist der Tag des heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger. Aus diesem
Anlass fanden in der Region mehrere Gottesdienste statt, so auch In Zipsdorf bei
Reetz. Unter der 730 Jahre alten Eiche hatten sich viele Gläubige, aber auch
nicht Gläubige versammelt, um dem Heiligen zu gedenken. Umrahmt wurde der
Gottesdienst von den Reetzer Jagdhornbläsern, musikalisch begleitet von
Mitgliedern des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinde Brück.
Dabei weiß man
nur wenig von ihm, erzählte Pfarrer Stephan Schönfeld in seiner wirklich
ansprechenden und zum nachdenken anregenden Predigt. Im Jahr 727 ist er
verstorben. Wahrscheinlich ist er 20 Jahre zuvor Bischof von Maastricht geworden
und davor ein Edelmann gewesen, der sich unter anderem auch aufs Jagen verstand.
Was ist dran an diesem Hubertus, dessen Gedenktag der dritte November ist?
Uralte Legenden ranken sich um diesen Mann.
„Vielleicht ist
das der Grund dafür, warum wir auch zu Beginn des dritten Jahrtausends auf diese
uralte Legende zurückkommen. Hubertusmessen wurden früher und werden heute
wieder gern gefeiert“, so Pfarrer Schönfeld.
Hubertus, so
berichtet die Legende, ist verheiratet. Er ist begütert und geht wie andere
seiner Stellung auch in seiner Freizeit der Jagd nach. Seine Frau ist schwanger. Hubertus erwartet den Erben.
Seine Frau stirbt bei der Geburt. Und sie reißt den erhofften Erben mit in den Tod.
Um sich abzureagieren, geht er auf die Jagd und verfolgt einen Hirsch. Als er
ihn erlegen will, erscheint im Geweih des Hirsches ein Kreuz. Dadurch wurde
Hubertus angeblich bekehrt.
Einer Erzählung nach ließ er
sich nach der Erscheinung des Kruzifixes im Geweih des gejagten Hirsches taufen
und schwor der Jagd ab und wurde vom leidenschaftlichen Jäger zum Nichtjäger.
Andere Quellen berichten, der vorher als brutal und zügellos geschilderte
Hubertus habe sich nach der Erscheinung vom „wilden Heiden“ zum
christlich-gemäßigten Jäger gewandelt. Christlichen Jägern gilt die
Hirschlegende seither als Vorbild der Mäßigung und Ansporn zur waidgerechten
Jagd gemäß der waidmännischen Losung: den Schöpfer im Geschöpfe ehr[en],
wie sie Oskar von Riesenthal in seinem Lied „Waidmannsheil“ (1880)
formulierte.(Quelle:Wikipedia)
Lutherfest in
Brück/Rottstock
Zum Lutherfest am
Reformationstag konnte Pfarrer Helmut Kautz als Gast am Gottesdienst in seiner
eigenen Kirche teilnehmen. Der Gottesdienst wurde nämlich von seinen Kollegen
Pfarrerin Christine Moldenhauer, Pfarrer Daniel Geißler und Pfarrer Stephan
Schönfeld gestaltet. Und es ging natürlich – wie sollte es anders sein – um
Martin Luther. Dabei zeigte sich auch wieder, dass Kirche nicht unbedingt
bierernst sein muss. Es darf auch ruhig gelacht werden. Und das wurde ausgiebig,
denn Pfarrer Daniel Geißler zeigte wieder einmal sein schauspielerisches Talent.
Vor den vollbesetzten Kirchenbänken spielte er gemeinsam mit Pfarrerin Christine
Moldenhauer Szenen aus dem Leben des Martin Luther.
Ganz speziell ging es um die
Vorbereitung eines Gottesdienstes, an der Luther bis spät in die Nacht saß,
dabei sang und musizierte und natürlich die Kinder aufweckte. Die Besucher des
Gottesdienstes konnten sich wirklich in die Lage Luthers versetzen und wer
Pfarrer Daniel Geißler kennt weiß, das ganze ging nicht ohne Humor ab. Die Szene
war nicht etwa aus der Luft gegriffen, so könnte es wirklich abgelaufen sein.
Das Familienleben der Luthers gestaltete sich eh etwas anders, als in anderen
Familien zu jener Zeit. Obwohl Luther zu den gut verdienenden jenes Zeitalters
zählte, war nie ein großes Vermögen da. Kein Wunder, lud er doch beispielsweise
ganz spontan 30 seiner Studenten zum Abendbrot ein. „Ich hoffe, du hast genug zu
essen da“ war das einzige, was er seiner Frau dazu sagte.
Um die Bibel und Luther ging es
anschließend auch auf dem Fest. Begrüßt wurden die Gäste mit verschiedenen,
teilweise durchaus lustigen, Sprüchen zu Gott und dem Glauben. Am Eingang zum
Hof konnte sich jeder einen Spruch auf einer Druckerpresse ausdrucken lassen.
Diese stammte zwar nicht aus der Zeit, als von Gutenberg der Buchdruck erfunden
wurde, sah aber fast genauso aus und arbeitete nach demselben Prinzip. Nur war
sie etwas kleiner. Zuerst wurde die Farbe auf die Druckplatten aufgetragen, dann
diese unter die Presse geschoben. Schließlich musste man mit einem Hebel Druck
auf die Platten ausüben. Und das musste früher Blatt für Blatt wiederholt
werden. Ein Job also für starke Männer. Und zeitaufwendig. Obwohl natürlich
einfacher, als 1000 Bibelseiten mit der Hand zu kopieren. Und zwar mit Tinte und
Feder. Im Bibelbus konnte sich die Besucher das damalige Schreibwerkzeug
ansehen. Und in einer Kopie der Lutherbibel blättern. Die gibt es unter anderem
auch in Blindenschrift. Und auf Hebräisch, was für die meisten nicht lesbar war.
Man konnte aber auch etwas ganz besonderes bewundern, nämlich die wahrscheinlich
kleinste Bibel der Welt. Diese wurde mit einem dünnen Elektronenstrahl auf einen
vier mal vier Millimeter großen Quarzglaschip hergestellt. Die auf 1200 Seiten
eingravierte Schrift ist erst ab einer 1400 fachen Vergrößerung lesbar. Da dies
physikalisch fast nicht mehr beherrschbar ist, kann sie nur mit besonders teuren
Spezialmikroskopen gelesen werden.
Trotz der niedrigen Temperaturen
herrschte auf dem Hof des Gemeindehauses reges Treiben. Die Kinder freuten sich
besonders über das alte Karussell, man konnte sich im Bogenschießen versuchen
und Drechselarbeiten bewundern. Christina Zesche hatte wieder ein Programm
vorbereitet, welches mit Spannung erwartet wurde. Und die Mittelalter-Tanzgruppe
„Flämurium“ erfreute alle mit ihren Tänzen.
Gottesdienst auf Flämingisch-Platt
„He passt up
di up“, verspricht die Bibel Gottes Beistand. Und das nicht nur im Norden
Deutschlands, wo man „Plattdütsch“ noch öfter zu hören bekommt . Auch im Fläming
wird plattdeutsch gesprochen, das flämingisch Platt. Wenn es auch von Dorf zu
Dorf kleine Unterschiede gibt. Gesprochen wird es hauptsächlich von den älteren
Einwohnern. So besteht die Gefahr, dass diese Sprache in Vergessenheit gerät,
wenn sie nicht bewahrt wird. Jedoch wird es in vielen Familien in Reppinichen
noch gesprochen und auch die kleinen Kinder lernen es noch. Das ändert sich
meist erst, wenn sie in die Schule kommen. Auch in der Familie von Silvana
Prawitz spricht man Platt, vor allem Großvater Erich Kiep. Da wurden die Enkel
oft aufgefordert: „Sach mal Opa, er soll äten kommen“. Und der Knirps rannte
los, gab es genauso wieder und holte Opa an den Mittagstisch.
Auch für
Pfarrer Stephan Schönfeld war Platt etwas Neues, als er die Pfarrstelle in
Wiesenburg antrat. Aber er bemerkte, dass viele der Gottesdienstbesucher noch
Platt sprechen. Er selbst hat eine große Liebe zur niederländischen Sprache und
stellte viele Gemeinsamkeiten fest. Das Platt war aber die eigentliche Sprache
im Fläming. Das Hochdeutsche hat sich erst vor etwa 1500 Jahren abgespalten.
Mitgebracht wurde das Plattdeutsch von Siedlern im 12. Und 13. Jahrhundert.
Inzwischen sprechen diese Sprache nur noch wenige. Das war zu Beginn des 20.
Jahrhunderts noch anders. Da kamen die Kinder in die Schule und konnten kein
Hochdeutsch sprechen. Dennoch gehört Flämingisch Platt zu unserer Landschaft,
wie die Feldsteinkirchen, so Pfarrer Schönfeld in seinen Ausführungen.
Durch all
diese Einflüsse und Begegnungen mit der Sprache entstand die Idee, einen
Gottesdienst in Plattdeutsch abzuhalten. Er nahm zu einem Netzwerk Kontakt auf,
dass sich um Gottesdienste in dieser Sprache kümmert. Mit Hilfe von älteren
Gemeindemitgliedern wurden Texte und Predigt sozusagen übersetzt. Noch am Abend
vorher war er bei Erika Lehmann in Reetz, um das Vaterunser zu übersetzen. „Aber
ich spreche ein erbärmliches Platt“, gesteht der Pfarrer. So hat er sich für den
Gottesdienst Hilfe geholt.
So las Gisela
Schindelhauer eine Geschichte über das Aussteinen von Pflaumen. Dazu trafen sich
die Frauen zum gemeinsamen „Plumen utbräken“ und über den neusten Dorfklatsch zu
reden. Gab es mal nichts neues, wurden einfach Witze erzählt, so dass es immer
lustig war. Und natürlich gab es nach getaner Arbeit Kaffee und Kuchen.
Christel
Deterling hatte sich die Geschichte der verbummelten Lesebrille für die Küche
herausgesucht. Nachdem erst der Vater verdächtigt wurde, sie an sich genommen zu
haben – er konnte damit auch lesen- nahm der Fall eine außergewöhnliche Wendung.
Lissi hatte sich die Brille mit hinaus genommen. Allerdings war Lissi eine
Hundedame. Erika Lehmann erzählte schließlich auf Platt von ihrer Konfirmation
und deren Vorbereitung. „Da war die Kirche noch voll, nicht nur ein paar Leute
wie es heute ist“, sagte sie.
Die Lieder des
Gottesdienstes kamen aus einem plattdeutschen Gesangsbuch, aber mit bekannten
Melodien, die jeder mitsingen konnte. Und vielleicht wird dieser etwas andere
Gottesdienst ja auch in anderen Kirchen der Region wiederholt.
Eröffnung des Seefestes Jeserig in
der Kirche
Die kleine Kirche in
Jeserig/Fläming ist bekannt für ihre schöne Akustik. Neben verschiedenen
Veranstaltungen wird dort auch in jedem Jahr das Jeseriger Seefest eröffnet. So
konnten die Gäste auch diesmal ein wunderschönes Programm erleben, an dem sich
auch Einwohner des Ortes mit Gedichten beteiligt haben. Der Kirchenchor
Wiesenburg präsentierte mit seinen tollen Stimmen wunderschöne Lieder.
Helen Marie Schönfeld
spielte gemeinsam mit Mama Thekla auf ihrer Geige und wurde mit viel Beifall
belohnt. Mit Thekla Schönfeld ging es an der Orgel durch eine musikalische
Zeitreise durch die Orgelmusik. Neben klassischer Orgelmusik präsentierte sie
auch modernere Stücke. Und erzählte wissenswertes zu den Komponisten.
Wie über Dieterich Buxtehude.
Dieser war 1668 Organist in Lübeck. Zur gleichen Zeit hatte auch schon Johann
Sebastian Bach sein Schaffen begonnen. Er war begeistert von Buxtehude, so dass
er 400 Kilometer von Arnstadt nach Lübeck zu Fuß zurück legte, um sein
musikalisches Vorbild zu hören. Nach dem Tod von Buxtehude bewarb er sich sogar
als dessen Nachfolger. Die Sache hatte allerdings einen Haken – gleichzeitig
musste die Tochter des Verstorbenen geheiratet werden. Bach war damals noch ein
junger Mann, die Tochter schon etwas älter, so dass er dann doch das Angebot
ausschlug.
Für die Auswahl der Gedichte
zwischen den musikalischen Darbietungen war Regina Schöneberg verantwortlich.
Meist waren es lyrische Darbietungen. André Queling hatte sich jedoch etwas
Besonderes herausgesucht. Er präsentierte eine Ballade vom Heimatdichter Hermann
Boßdorf. Vor allem deshalb, weil die Geschichte der Ballade in Jeserig ihren
Ursprung hatte. Da prahlte nämlich ein Bauer aus Reetz im dortigen Gasthof, er
würde den Burgherrn ganz allein aus dem Dorf jagen. Natürlich erfuhr dieser
davon und machte sich auf den Weg nach Reetz, um selbiges mit diesem zu tun. Als
der Herr an die Tür des Bauern klopfte, hatte dieser eine Idee.
Gerade war sein Vater gestorben
und war unter einem weißen Leichentuch zu Hause aufgebahrt. Schnell tauschte der
Bauer mit dem Verstorbenen den Platz. Seine Frau erklärte dem Herrn den Tod
ihres Mannes. Darüber war dieser hocherfreut, bis plötzlich der besagte Tote die
Hand hob und zu sprechen anfing. Der Herr war so erschrocken, dass er
fluchtartig das Dorf verließ. So hatte der Bauer sein waghalsiges Versprechen
eingelöst.
Aber der Abend wurde auch
genutzt, um einigen Bürgern von Jeserig Dank zu sagen. Pfarrer Stephan Schönfeld
nutze die Gelegenheit, sich bei Ernst Neuendorf und Manfred Albrecht für den Bau
des neuen Zauns rund um Friedhof und Kirche zu bedanken. Beide erhielten einen
guten Tropfen Wein, dekoriert mit einem Zaun in Miniformat.
Auch Ingrid Weinholz wurde für
ihr jahrelanges Engagement für die Kirche mit einem Blumenstrauß geehrt.
Für die kleine Kirche stehen
Veränderungen an. Viele Einwohner beklagen, dass sie die Kirchenglocken nicht
hören. Diese befinden sich unter dem Dachstuhl, denn der Turm musste 1954
angerissen werden, da er baufällig war. Auch das Glockengestühl muss zwingend
erneuert werden. Ebenso sind Restaurierungsarbeiten an den Glocken nötig.
Während die älteste aus dem 15. Jahrhundert noch in Ordnung ist, besteht bei der
jüngsten aus dem Jahr 1966 Instandsetzungsbedarf. Pfarrer Stephan Schönfeld
informierte, dass noch in diesem Jahr entschieden werden soll, wie es weiter
geht. Spenden werden jetzt schon gesammelt. Und vielleicht bekommt die kleine
Kirche wieder einen, wenn auch kleinen, Glockenturm.
Goldene Konfirmation in Reetz im Mai
2016
Nach 50 Jahren erhielten die
Goldkonfirmanden noch einmal den Segen von Pfarrer Stephan Schönfeld. Viele
Erinnerungen wurden wach und beim gemeinsamen Kaffee trinken ausführlich
ausgetauscht.
Taufen in der
Osternacht
Es war dunkel, als in der
Osternacht in Wiesenburg der Gottesdienst begann, bis in Innern der Kirche
nach der Ostergeschichte die Kerzen gegenseitig entzündet und der Raum
erhellt wurde. Im Lichte dieser Botschaft wurden die Konfirmandinnen Madleen
Rospek, Louise Jarke und Olga Seeger getauft. Als alle die Kirche wieder
verließen, war es draußen hell und der Ostermorgen war angebrochen.
Gottesdienst zu
Himmelfahrt im Spring
Der Gottesdienst unter freiem Himmel im Spring am
Hilmmelfahrtstag fand in diesem Jahr das erste Mal auf der großen Wiese der
Familie Runde statt. Im Mittelpunkt dort steht ein Wegekreuz auf einem
großen Findling.
Weltgebetstag 2016
Im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgebetstages stand Kuba. Am vergangenen
Freitag wurde dieser auch in Wiesenburg gefeiert. Pfarrer Stephan Schönfeld
hatte dazu in das Gemeindehaus eingeladen und freute sich über die zahlreichen
Gäste. Begonnen wurde mit einem Bildervortrag über die Insel. Sie galt
Jahrzehnte lang als sozialistisches Bollwerk gegen den Kapitalismus. 1492 von
den Spaniern erobert wurde bei weiteren Feldzügen ein Gro0teil der Bevölkerung
niedergemetzelt. Für die Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern wurden Sklaven aus
Afrika verschleppt. Kubas litt stets unter fremden Herrschern wie Spanien und
der USA. 1868 wurde Kuba „unabhängig“ – wohl nur auf dem Papier, denn die USA
sicherten sich mit dem Platt-Amendment uneingeschränkten Einfluss. Der mächtige
Nachbar erhielt zwei Militärstützpunkte, von denen die USA Guantánamo mit dem
umstrittenen Gefangenenlager bis heute betreiben.
Nach der Revolution übernahm 1959 Fidel Castro die macht und verstaatlichte den
Privatbesitz. Darauf hin verhängte die USA ein Handelsembargo, welches Kuba
sozusagen in die Hände der damaligen Sowjetunion trieb. Der Konflikt eskalierte
1962 in der Kubakrise, als der russische Präsident Nikita Chruschtschow atomare
Mittelstreckenraketen auf Kuba stationieren wollte. Der Beginn eines Dritten
Weltkrieges konnte nur durch einen Kompromiss zwischen US-Präsident John F.
Kennedy und Chruschtschow beigelegt werden.
Offiziell
sind die Frauen dort gleichberechtigt. Kitas und Schulen sind kostenlos wie
grundlegende ärztliche Versorgung. Ob der Staat diese Leistungen weiterhin
kostenlos anbieten kann, ist fraglich. Zumindest sieht man einer Normalisierung
der Beziehungen zu den USA entgegen.
Vielen ist Kuba als ein
Urlaubsland ein Begriff, besonders ehemaligen DDR- Bürgern. War es doch das
einzige außereuropäische Land, in das sie reisen durften. Das Kreuzfahrtschiff
„Völkerfreundschaft“ war auch das einzige, das während der Kubakrise im Hafen
der Hauptstadt Havanna festmachen durfte.
Zur Liturgie des Weltgebetstages
gehören Ausführungen der kubanischen Frauen über ihr Leben und natürlich Lieder.
In diesen spiegelte sich deutlich der Kubanische Rhythmus wieder. Die Melodien
waren eingängig und konnten fast sofort von allen mitgesungen werden. Die
gesammelten Spenden des Tages gehen an die verschiedenen Projekte weltweit, mit
denen Frauen und Mädchen gestärkt werden sollen. Den Abschluss der Wiesenburger
Veranstaltung bildeten ein gemeinsames Essen nach traditioneller kubanischer Art
und viele Gespräche.
Krippenspiel in Wiesenburg
Martinstag in Wiesenburg
Diamantene Konfirmation in Reetz 2015 - unter
Aktuell gibt es mehr!
Orgelkonzert in Reetz im Rahmen 48 Stunden Fläming 2015
Violinkonzert in Wiesenburg
Goldene Konfirmation in Reetz im Mai
2015
Himmelfahrt in Spring 2015
Weltgebetstag 2015
Die Chorerfahrung einiger Sänger
auf der Feier des Weltgebetstages im Wiesenburger Gemeinderaum war deutlich zu
spüren. Der mehrstimmige Gesang hat alle Anwesenden begeistert. Der kleine Chor
wurde als Projekt zum Weltgebetstag ins Leben gerufen. Thekla Schönfeld hofft
jedoch, diesen für weitere Veranstaltungen und Gottesdienste der Gemeinde
erhalten und auch erweitern zu können. Wer also Interesse hat, mitzusingen, kann
sich bei der evangelischen Kirchengemeinde in Wiesenburg melden.
Die Feier zum Weltgebetstag war
gut besucht. Pfarrer Stefan Schönfeld stimmte mit einem kleinen
Lichtbildervortrag auf die Bahamas ein. Dieses Land stand in diesem Jahr im
Mittelpunkt des Weltgebetstages.
Taufausstellung zum Gemeindefest in Wiesenburg
Zu einer Taufausstellung zum Gemeindefest in Wiesenburg am 25. Juni
können persönliche Erinnerungsstücke (Taufkleider, Tauflöffel,
Patenbriefe, Kerzen u.a.) ins Pfarrhaus in Wiesenburg gebracht
werden. Sie sollen dann zu einer Ausstellung im "Jahr der Taufe" zum
Gemeindefest gezeigt werden. Dieses beginnt um 14.00 Uhr mit einem
Gottesdienst in der Kirche, anschließend Kaffee und Programm um die
Kirche herum, unter anderem die Orgelmaus Charly, die Kindern die
Orgel erklärt.
Krippenspiel
zu Weihnachten in Reetz
Ein Krippenspiel gehört für viele
Kirchengänger am Heiligen Abend dazu. Da die Gemeindepädagogin Christina
Zesche, die sonst die Gottesdienste in Reetz übernommen hat, im
Ruhestand ist, bat Pfarrer Schönfeld um die Hilfe von Friederike
Schmidt beim Gottesdienst zu Heiligabend, da sie in der Vergangenheit
als Gemeindepädagogin gearbeitet hat.
Sie hatte mit den Kindern der Kinderkirche
ein selbstgeschriebenes (amüsantes) Krippenspiel eingeübt und konnte den
Neu-Reetzer Musikschullehrer Michael Hornauer für die musikalische
Begleitung gewinnen.
Es war ein relativ kurzer,
familienfreundlicher Gottesdienst. Die Kinder begrüßten die Gäste am
Eingang der Kirche und verteilten die Liedhefte. Es wurden gemeinsam
Weihnachtslieder gesungen. Mit Begeisterung waren die Kinder beim
Krippenspiel dabei. Die Reetzer Kirche war sehr gut besucht, auch die
Emporen waren besetzt. Kurz vor Ende verteilten die Kinder
Friedenslichter an die Anwesenden. Diese spielten auch eine Rolle in der
Fürbitte, besonders vor dem Hintergrund der Kriegsschauplätze auf der
Welt. Mit dieser schönen halben Stunde konnten sich alle auf den
Heiligen Abend und die Bescherung einstimmen.
Hubertusmesse in Zipsdorf
Unter Aktuell gibt es einen Bericht
Die
evangelische Kirchengemeinde hatte
kürzlich zu einem Sommerfest eingeladen.
Bei Kaffee und Kuchen ließen es sich die
Gäste gut gehen. Die Tische waren bei
hohen Temperaturen im Schatten der
Kirche aufgestellt. Eigentlich sollten
auch die Kinder auftreten, aber die
waren zu einer Veranstaltung in Bad
Belzig. Um so mehr freuten sich alle auf
den Auftritt der Mittelaltertanzgruppe "Flämurium".
So konnten alle einen schönen Nachmittag
verbringen.
Laras Zeitreise und die
Wiesenburger Kirche
Film als Kinderkirchenführung
Mehr Infos gibt es
unter Aktuell
’Hermann Boßdorf – seine
Heimat erinnert!’ -
in Gedenken zum 100. Todestag von Hermann Boßdorf
Einen Bericht zum Rundgang gibt es unter
Veranstaltungen
Der Rundgang durch
Wiesenburg endet mit dem von Boßdorf
so geliebten Glockengeläut der Marienkirche. Im Anschluss ist eine kleine
Filmvorführung in der Kirche geplant.
’Hermann Boßdorf – seine Heimat erinnert!’ - 24. September 2021, Treffpunkt:
16.30 Uhr vor dem Schlosseingang Wiesenburg
Weitere Informationen und Anmeldungen unter 0163 4668044 (Juliane
Heinrich)
Mehr unter
Veranstaltungen
Goldene Konfirmation in der Reetzer Kirche
Orgelandacht in Reetz
Zum Weltgebetstag wird auch in
diesem Jahr wieder nach Wiesenburg eingeladen, den wir gemeinsam mit vielen
Gemeinden auf der ganzen Welt an diesem Tag feiern. Im Mittelpunkt steht in
diesem Jahr das Land Simbabwe.
Jugendliche sind mit der 7.
Klasse zum Konfirmandenunterricht eingeladen, der zusammen mit den Gemeinden Bad
Belzig und Raben-Rädigke stattfindet. Weitere Informationen im Pfarramt (033849)
50290
Gemeinsam gefeierte
Gottesdienste sind für alle Beteiligten schöner. Von der Vielfalt der Stimmen
bis hin zur musikalischen Ausgestaltung. Wer hat Lust, Gottesdienste von Zeit zu
Zeit gemeinsam vorzubereiten?
Die Evangelische Kirchengemeinde
Wiesenburg lädt am 9. September zur ersten Wiesenburger Kirchennacht ein. Eine
Nacht kann die Kirche mit vielen Lichtern sowie mit Musik erlebt werden, die
sich bis Mitternacht durch den Abend zieht.
Die Melodien dieser im Ostjudentum entstandenen Musik sind
freudig und tänzerisch, melancholisch-versonnen oder tragisch-expressiv,
manchmal feierlich, manchmal wüsten-wild, immer jedoch von einer besonderen
Intensität.
Vor der Lichterwand im Querschiff der Kirche. Vom
Kirchenchor sind die Gesänge schon vorbereitet. Es wird eingeladen, mitzusingen
und mitzuhören.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Um eine
Kollekte wird gebeten.
Auch in diesem Jahr soll es wieder eine Osternacht mit der
Taufe einer Konfirmandin in der Kirche in Wiesenburg geben. Beginn ist um 5.15
Uhr in der noch dunklen Kirche, die dann von der Osterkerzen aller
Gottesdienstbesucher erhellt wird.
Anschließend wird im Gemeindehaus zum Osterfrühstück
eingeladen.
Am Ostermontag wird wieder zum
Osterspaziergang von Wiesenburg nach Schlamau eingeladen. Wir treffen uns um
13.00 Uhr auf dem Goetheplatz und laufen dann durch die Rummel nach Schlamau, wo
um 14.00 Uhr der Ostergottesdienst stattfindet. Anschließend wird in die
Gaststätte zum Kaffee geladen.
Den Himmelfahrtstag am 25. Mai
wollen wir auch in diesem Jahr wieder draußen in der Natur, im Spring unter dem
Wegekreuz, mit einem Gottesdienst feiern. Beginn ist 11.00 Uhr. Wer gemeinsam
mit dem Fahrrad von Wiesenburg fahren möchte: Abfahrt: 10.00 Uhr ab Pfarrhaus.
Wir freuen uns, die Kinder und
Jugendlichen auch in diesem Jahr wieder in der St.-Marienkirche in Wiesenburg zu
Gast zu haben. Die Kinder werden nach der Suzuki-Methode, benannt nach dem
japanischen Violinenpädagogen Dr. Shinichi Suzuki, unterrichtet. Dabei spielen
sie am Anfang nur nach dem Gehör, erst später wird die Notenschrift vermittelt.
Eintritt frei, um eine Kollekte wird gebeten.
im Rahmen der 655 Jahrfeier von Schlamau wird zu einem
Violinkonzert in die Kirche von Schlamau eingeladen. Zu hören ist Esther
Freymadl mit etwa 20 Kindern, die sie musikalisch betreut.
Das Konzert findet zugunsten der Erneuerung des
Glockenjoches in der Kirche in Schlamau statt. Im Zusammenhang mit einer
mittelfristig geplanten Elektrifizierung der Läuteanlage muss das Stahljoch
gegen ein traditionelles Holzjoch ausgetauscht werden.
Eintritt frei, um eine Kollekte für die Erneuerung des
Glockenjochs wird gebeten.
„Laudate
omnes gentes, laudate dominum“, zu Deutsch: Lobt, alle Völker, lobt den Herrn!
Wenn Sie in unserem Gesangbuch blättern, finden Sie diese und eine Reihe
weiterer Gesänge, die ihren Ursprung in dem kleinen burgundischen Dorf Taizé
haben.
Dort treffen sich als Gäste einer Bruderschaft jährlich
Tausende von Menschen, vornehmlich Jugendliche, aus der ganzen Welt, um jeweils
eine Woche miteinander zu leben, über der Bibel ins Gespräch zu kommen, zu
arbeiten und, mit den bekannten Gesängen, miteinander zu beten. Die Gesänge
haben inzwischen auf der ganzen Welt Verbreitung gefunden.
Zum Wochenausklang wird im Juni und Juli zu Taizé-Andachten
in die Kirche in Wiesenburg eingeladen. Der Wiesenburger Kirchenchor wird die
Gesänge mehrstimmig unterstützen.
Wer Fotos auf einer CD haben möchte, bitte bei Familie Loth in
Reetz unter 033849 - 50664 oder
evaloth@t-online.de melden!